Holz 3 gegen den Driver |
Die meisten von uns wissen, daß wir mit dem Holz 3 gegenüber dem Driver den Ball gerader und auch in vielen Fällen weiter schlagen. Falls Sie sich jemals darüber gewundert haben, lesen Sie weiter. Von Steve Anderson
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Steve Anderson |
Im Jahre 1982 gewann Tom Watson die U.S. Open in Pebble Beach durch einen dramatischen Chip-In am 71sten Loch; er besiegte damit Jack Nicklaus. In der Woche schlug Watson durchschnittlich 270 m vom Tee; das war sicherlich ein Faktor, der zu seinem Sieg beitrug. Eine Woche später nahm Watson an einem Test teil, der speziell hergestellte Golfbälle ohne Dimples betraf. Sie waren glatt wie Tischtennisbälle. Der weiteste Drive, den Watson schlug, endete bei nur 90 Metern! Was dieses demonstrierte war, daß zwei Drittel der Distanz, die ein Ball fliegt, durch den Backspin (Rückwärtsdrall) verursacht wird. Je mehr Spin ein Ball hat, je größer wird der Auftrieb und die Distanz sein. Watson’s Schlägerkopfgeschwindigkeit war 192 km/h, also ein Drittel schneller als die eines Wochenendgolfers. Er schlägt den Ball hart genug, um dem Ball ausreichend Backspin zu geben und damit diese gewaltige Distanz zu erlangen. Der Wochenendgolfer kann nicht mit einer Geschwindigkeit von 128 km/h diese Länge erreichen, zum Teil wegen der niedrigeren Kopfgeschwindigkeit, aber auch wegen des geringeren Backspins. Der Durchschnittsgolfer erhält mehr Flugbahn, mehr Distanz mit dem erhöhtem Backspin des 3-er Holzes. Ein Driver (Holz 1) mit nur 9 oder 10 Grad Loft wird dem Ball nicht viel Backspin verleihen. Um messbaren Spin zu erhalten, benötigt der Schlägerkopf eine sehr schnelle Vorwärtsbewegung. Ein Driver muß eine enorm hohe Geschwindigkeit generieren, um genug Backspin und damit irgendeine Distanz zustande zu bringen. Mit anderen Worten: Falls die Geschwindigkeit Ihres Schlägerkopfes die Hälfte die eines Professionals hat, dann benötigen Sie doppelt so viel Loft, um die gleiche Spin-Rate zu erreichen. Macht das Sinn? Falls Sie nicht so schnell schwingen wie ein Tour-Professional, sollten Sie nicht einen Driver benutzen, wie diese es tun. In dem Buch "Die Suche nach dem perfekten Schwung" wurden Tests beschrieben, die zu folgendem Schluß kommen: “Schläger, die mehr Backspin produzieren, halten den Ball 2 bis 6 mal länger in der Luft als Schläger mit geringem Loft." Titleist hat ein Schaubild, welches zeigt,
welcher Loft zu welcher Kopfgeschwindigkeit paßt.
Der größere Loft Ihres 3er Holzes unterstützt auch die Genauigkeit, verglichen mit dem Driver und das sich zu vergegenwärtigen ist nützlich. Ich sage mal, daß unser 3er Holz den doppelten Loft unseres Drivers hat. Wenn gerade getroffen, wird das 3er Holz den doppelten Backspin haben. Das ist der vorherrschende Spin. Nun schätze ich mal, daß Ihr Slice beim 3er Holz ca. 10% beträgt. Der Ball wird etwas Seitenspin, aber eine Menge Backspin haben, so daß er ziemlich gerade sein wird. Falls Sie den Ball mit Ihrem Driver ebenfalls zu 10% slicen, so wird sich der Slice vergrößern, weil der geringere Backspin ihn nicht gerade halten kann. Alles in allem: Ihr 3er und sogar Ihr 5er Holz kann auf mehr beständiger Basis längere, geradere Bälle produzieren. Das soll nicht heißen, daß Sie niemals einen Driver schlagen sollen. Gesunder Menschenverstand sagt uns jedoch, daß ein langer, mit wenig Loft ausgestatteter Driver schwerer zu schlagen ist als jeder andere Schläger; darum beherrschen Sie erst die anderen Hölzer, bevor Sie den Driver anpacken. Es mag sogar eines Tages Ihr Lieblingsschläger werden. Steve Anderson ist der Head Teaching Professional
auf dem River Hall C.C. in Fort Myers (open to the public) und ist ein zertifizierter Golflehrer
(PGA) und Master Professional.
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